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Buffer: Die praktische Warteschlange für Tweets und Facebook-Posts

Homepage von Bufferapp.com

Homepage von Bufferapp.com (Foto: Screenshot)

Jeden Tag das selbe Problem: Ich lese meine Twitter- oder Facebook-Timeline oder surfe durchs Netz und findet tolle Inhalte, die ich Ihnen, meinen Followern und Facebook-Freunden, empfehlen möchte. Das Dilemma: Poste ich dann mehrere Beiträge auf Twitter und Facebook mit Lese-Tipps auf einmal, ist das für Sie nervig. Jeden Beitrag einzeln vorzubereiten und bei Twitter (via Tweetdeck) oder Facebook auf einen Zeitpunkt in der Zukunft zu programmieren, ist auf Dauer zu aufwändig. Der Grund, warum ich bislang auf Facebook und Twitter nur selten Artikel auf fremden Seiten empfehle.

Buffer könnte mein Problem lösen

Auf der Suche nach einem geeigneten Tool, um mein Problem zu lösen, habe ich Buffer entdeckt: Damit lassen sich Beiträge für die wichtigsten Social-Media-Kanäle in eine Warteschlange schicken, die zu einstellbaren Uhrzeiten verarbeitet wird. Dann wird der jeweils oberste Beitrag automatisch veröffentlicht. In der kostenfreien Version von Buffer lassen sich ein Facebook-, ein Twitter-, ein Google-Plus-Account, ein LinkedIn- und ein Appnet-Account verbinden und bis zu zehn Beiträge in die Warteschlange schicken. Für 10 US-Dollar im Monat (umgerechnet rund 8 Euro) bzw. 102 US-Dollar im Jahr (umgerechnet rund 82 Euro) kann man den „Awesome-Tarif“ buchen und dann unbegrenzt bis zu 100 Beiträge in die Warteschlange schicken und bis zu 25 Accounts pro Social-Media-Dienst anlegen. Damit eignet sich der Dienst gut für Redaktionen, die mehr als einen Twitter- oder Facebook-Account befeuern wollen.

So kommen meine Beiträge in die Warteschlange

Ein kostenfreies Browser-Plugin (erhältlich für Chrome, Firefox und Safari) macht das Posten eines neuen Beitrages auf Knopfdruck möglich. Bei jedem Beitrag kann ich in einem Fenster auswählen, ob er in alle oder nur in bestimmte Kanäle gepostet wird und ob er sofort veröffentlicht wird, oder in der Warteschlange gespeichert wird. Für Postings, die in die Warteschlange wandern, bietet Buffer zwei Optionen: An die erste Position oder an die letzte Position der Warteschlange. Selbstredend kann man die Warteschlange jederzeit abrufen und die Beiträge neu sortieren bzw. ausgewählte löschen.

Aufgeräumte Oberfläche von Buffer (Foto: Screenshot)

Aufgeräumte Oberfläche von Buffer (Foto: Screenshot)

Dienste wie der RSS-Reader Feedly oder der digitale Zeitungsstapel Pocket verbinden sich auf Wunsch mit Buffer und ermöglichen es so, Beiträge in die Warteschlange zu schicken. Dank der inzwischen verfügbaren iOS- und Android-App von Buffer kann man seine Warteschlange auch mobil bearbeiten oder Beiträge aus anderen Apps in die Buffer-Warteschlange schieben.

Im kostenpflichtigen Awesome-Tarif kann man in der Buffer-Oberfläche auch RSS-Feeds eintragen, deren Inhalte man dann leicht in die Warteschlange schieben kann. Da diese RSS-Funktion nicht den eigenen RSS-Reader ersetzt, macht die Funktion aus meiner Sicht nur eingeschränkt Sinn.

Buffer wertet den Erfolg der Beiträge aus

Schon in der kostenfreien Version bietet Buffer eine Analyse-Funktion an, die auf der einen Seite die Zahl der Social-Media-Anhänger (Follower oder Freunde) in einer Kurve darstellt und auf der anderen Seite anzeigt, wie erfolgreich die einzelnen Beiträge waren. Auf die Weise kann man seinen Erfolg in den Sozialen Netzwerken steigern.

Voraussetzung für die Klick-Messung der Beiträge ist die Nutzung eines Linkverkürzers. Buffer bietet einen eigenen Dienst an, alternativ kann man Bit.ly (auch in der Pro-Version) benutzen. Leider wird der von mir auf seblink.de eingesetzte Dienst Yourls nicht unterstützt.

Was sind die Nachteile

Auf Anhieb habe ich vier Nachteile entdeckt:

  • Wenn man einen neuen Beitrag veröffentlicht, zeigt Buffer nicht die aktuelle Warteschlange an. Das würde bei der Einordnung der nächsten Beiträge helfen.
  • Und wenn Buffer schon auswertet, wann die eigenen Beiträge besonders erfolgreich sind, wäre eine automatische Steuerung der nächsten Beiträge der aus meiner Sicht logische nächste Schritt.
  • So praktisch es auch sein mag, einen identischen Beitrag auf Twitter, Facebook und Google Plus zu posten, so langweilig ist es für die User. Jeder Social-Media-Experte empfiehlt, für jedes Netzwerk einen eigenen Beitrag zu formulieren. Allein, weil Twitter nur 140 Zeichen erlaubt, Facebook und Google Plus aber deutlich mehr.
  • Social Media ist keine Einweg-Kommunikation und man sollte deshalb nicht nur plump Links posten, sondern auf die Leser reagieren. Hierbei unterstützt Buffer den User leider nicht.

Was sind Alternativen

Eine sehr mächtiges Social-Media-Tool ist Hootsuite, das in der kostenpflichtigen Pro-Version 10 Euro im Monat kostet und damit auf dem Niveau des Awesome-Tarifs von Buffer liegt. Hootsuite ist aber viel mehr als ein „Warteschlangen-Service“ und bietet unter anderem die Möglichkeit sehr viel leichter auf Beiträge der User zu reagieren.

Ich werde Buffer in den nächsten Wochen intensiv testen und berichten, wie das Tool in der Praxis funktioniert. Sie benutzen Buffer schon? Dann schreiben Sie doch bitte, wie Ihre Erfahrungen sind und was Sie an Buffer vermissen.

4 Responses to “Buffer: Die praktische Warteschlange für Tweets und Facebook-Posts”

  1. Ralph

    Ein sinnvoller Artikel über das Social-Media-Management-Tool Buffer. Der wichtigste aktuelle Vorteil von Buffer für Unternehmen und Marken blieb unerwähnt. Er betrifft Google+ Pages. Mit Hilfe von Buffer kann ich Posts für einer Google+ Page terminieren wie dieser Artikel vorstellt.

    Momentan suche ich eine Alternative für Buffer & Co wie Hootsuite. Dafür gibt es für WordPress-Websites ein kostenpflichtiges Plugin. Dieses probiere ich in naher Zukunft aus.

    Haben Sie noch Alternativen?

    Beste Grüße

    Ralph

    Antworten
    • Sebastian Brinkmann

      Was stört Sie denn an Buffer/Hootsuite? Da Sie WordPress ansprechen würde ich vermuten: Sie möchten aus Ihrem WordPress-Blog automatisch twittern/facebooken. Dafür habe ich noch keine passende Lösung gefunden.

      Antworten
      • Ralph

        Richtig! Direkt aus WordPress heraus seine Artikel auf ausgewählte Social-Media-Plattformen zu publizieren war mein Gedanke. Dafür existiert eine kostenpflichtige Lösung.

        Beste Grüße

        Ralph

        Antworten

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