digitale Tools und Themen für Journalisten

Serie Bloggen: So sammeln sie Ideen für die nächsten Beiträge

Wer einen Blog betreibt, sollte regelmäßig neue Beiträge veröffentlichen. Leichter gesagt als getan, denn nach der ersten Anfangseuphorie gehen einem die Ideen aus. Dieser Beitrag gibt Tipps, wie sie fortlaufend Ideen sammeln und neue Geschichten finden können. Und er erklärt, welche Fehler sie nicht machen sollten.

© ra2 studio - Fotolia.com

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Ideen sammeln

„Die Ideen liegen auf der Straße“, erklärte mir ein erfahrener Redakteur als ich mit dem Journalismus anfing. Im ersten Moment habe ich nicht verstanden, was er meinte. Letztlich stimmt es: Journalisten entwickeln einen siebten Sinn für Geschichten und genau den gilt es, für den eigenen Blog einzusetzen. Themen-Ideen können aus einem Gespräch, einem Radio-Interview oder beim Besuch einer Website entstehen.

Wichtig ist, all diese Ideen zu sammeln um sie zu einer Geschichte zu machen oder auch wieder zu verwerfen. Deshalb habe ich auch für Journalisten-Tools.de eine wachsende Ideen-Liste, die aus abstrakten und sehr konkreten Ideen besteht.

Meine Liste orientiert sich an der Struktur von Journalisten-Tools.de: Finde ich einen interessanten Link, den ich empfehlen möchte, landet der Punkt auf der Liste „Lese-Tipps“. Das sind die kurzen Beiträge auf der Site, die einen fremden Text kurz einführen und dann auf die Website verlinken. Für längere Texte habe ich eine andere Liste, auf der ich nach und nach den roten Faden für die Geschichte aufbaue, bevor ich den Beitrag schreibe. Für die „Serie Bloggen“ habe ich über Wochen und Monate Ideen gesammelt, Stichwörter neu sortiert und so nach und nach Beiträge verfasst.

Entscheidend ist, dass man jederzeit in der Lage ist, Ideen aufzuschreiben und weiter zu entwickeln. Ich persönlich nutze dafür Evernote, aber sie können ihre Ideen natürlich auch in einem Notizblock oder in einem Word-Dokument erfassen.

Themen abstimmen

Wer im Team arbeitet, sollte sicherstellen, dass alle jederzeit Zugriff haben. Neben Evernote empfiehlt sich hierfür aus meiner Sicht Google Docs oder ein Dokumente in einer Dropbox. Eine weitere Alternative sind Online-Tools wie asana.com, die zum Beispiel in der Redaktion von The Sacramento Bee benutzt werden. Wenn alle jederzeit auf das selbe Dokument zugreifen und es erweitern können, kann man sich eine aufwändige Themen-Abstimmung per Telefon-Konferenz ersparen und die Zeit lieber für die Suche nach neuen Themen oder für das Schreiben selbst verwenden.

Sitzen alle Schreiber in einem Büro, kann man hierfür natürlich auch ein Whiteboard benutzen oder eine Pinnwand.

Nicht alles auf einmal

Wer kennt das nicht: Ist man einmal im Schreibfluss und hat auch Zeit, dann purzeln die Ideen nur so heraus. Dann könnte man auf einen Schlag mehrere Beiträge auf die Website setzen. Besser ist es, man schreibt die Beiträge zwar alle auf einmal, veröffentlicht sie aber trotzdem nach und nach. Denn wenn regelmäßig neue Inhalte auf die Seite kommen, ist das für die User – und nebenbei auch für Suchmaschinen – spannender als wenn man nur alle paar Monate einen Schwung neuer Beiträge vorfindet.

Deshalb macht es Sinn, auf Sicht zu planen: Kurze Lese-Tipps veröffentlichte ich auf Journalisten-Tools.de noch am selben Tag, aber für ein längeres Erklärstück brauche ich eine gute Idee, einen roten Faden und mindestens eine halbe Stunde Zeit. Nicht selten lasse ich dann einen Beitrag ein paar Stunden oder gar ein paar Tage liegen, um noch mal in Ruhe zu schauen, ob ich alle wichtigen Aspekte eingebaut habe. Erst dann wird der Beitrag online gestellt und bei Facebook und Twitter beworben.

Um die Veröffentlichung von Beiträgen zu steuern, kann ein Redaktionskalender sinnvoll sein, der auf einen Blick zeigt, wann noch Lücken sind. Für WordPress gibt es hierfür ein gutes Plugin namens Editorial Calendar. Auch der Google Kalender oder der Kalender des Apple-Dienstes iCloud können hier gute Dienste leisten. Für größere Teams sind Lösungen wie das deutsche Desk-Net interessant, allerdings kostet die Nutzung 15 Euro pro User und Monat.

Ist der Beitrag wirklich fertig?

Es ist zu verlockend: In einem Blog sind sie bei der Themenwahl flexibel, müssen keine Zeilenzahl erreichen und kein Lektor nimmt den Text unter die Lupe.

Der Verlockung sollten sie nicht erliegen: Stellen sie keinen Beitrag online, der nicht zum Thema ihrer Website passt und der noch nicht rund ist. Im Zweifel lassen sie den Text ein oder zwei Tage ruhen und gehen noch mal ran, bevor sie auf „Veröffentlichen“ klicken. Nur wenn sie wirklich lesenswerte und/oder nützliche Artikel veröffentlichen, werden ihre Besucher zu treuen Lesern und ihre Website erfolgreich. Auch Google honoriert es, wenn ein User auf ihrer Website bleibt und nicht sofort wieder wegspringt, weil der Text uninteressant ist.

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