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Drei gute Mind-Mapping-Tools für Windows, Mac, Linux, iPhone, iPad und Android

Wie planen Sie eine Serie oder halten für alle sichtbar fest, wie bestimmte Personen, zu denen Sie gerade recherchieren, zueinander stehen? Für solche Arbeiten sind Mind-Maps sehr praktisch. Ausgehend von einem zentralen Punkt werden weitere Punkte angehängt und verknüpft. Großer Vorteil im Vergleich zu einer einfachen Stichwort-Liste: Die einzelnen Punkte sind direkt miteinander vernetzt und alles bleibt schön übersichtlich.

Einfache Mindmap - erstellt mit dem Online-Tool Mindmeister (Foto: Screenshot)

Einfache Mindmap – erstellt mit dem Online-Tool Mindmeister (Foto: Screenshot)

 

Wer eine Mindmaps nicht auf eine Whiteboard oder auf Papier erstellt, sondern dafür Tools nutzt, kann jederzeit einfach Änderungen vornehmen und das fertige Ergebnis mit anderen Teilen. Im Folgenden stelle ich verschiedene Tools für Mindmaps vor.

Mindmeister: Das Cloud-Tool aus Bayern

Wer auf seinem Rechner keine Software installieren möchte (oder darf) kann für Mindmaps das deutsche Tool Mindmeister nutzen. Nach einer einfachen Registrierung (Name, E-Mail-Adresse, Kennwort) kann man schon eine von drei Mindmaps kostenfrei anlegen. Das Tool läuft in allen modernen Browsern und ist sehr einfach zu bedienen: Los geht’s mit einem blauen Feld in der Mitte. Ein Klick auf das Plus-Zeichen oben rechts hängt einen Eintrag an den gerade markierten Beitrag an. Die Einträge kann man farblich fast beliebig einfärben, auf dem Monitor verschieben und in der Größe verändern. Für eine zusätzliche Verbindung zwischen zwei Einträgen reicht ein Klick auf das Pfeil-Symbol oben rechts und schon kann man per Pfeil von einem Eintrag zum nächsten zeigen.

Im kostenfreien Basic-Paket kann man bis zu drei Mindmaps anlegen und diese als PDF- oder Bild-Datei exportieren. Wer mehr Mindmaps gleichzeitig braucht, muss zahlen und merkwürdigerweise werden die Preise von Mindmeister nicht pro Jahr sondern für jeweils 6 Monate angezeigt. Der Personal-Account klingt verlockend, erlaubt aber keine kommerzielle Nutzung des Tools.

Die Preisliste von Mindmeister: Die Preise gelten jeweils für 6 Monate und nicht für ein Jahr (Foto: Screenshot)

Die Preisliste von Mindmeister: Die Preise gelten jeweils für 6 Monate und nicht für ein Jahr (Foto: Screenshot)

Das Paket runden Apps für iPhone und iPad sowie Android ab, so dass man auch mobil „denken“ kann.

XMind: Lokal und praktisch kostenfrei

Wer seine Mindmap lieber am lokalen Windows-, Mac- oder Linux-Rechner erstellen möchte, kann hierfür XMind nehmen. Die Software kann von der Website kostenfrei heruntergeladen werden und ist praktisch kostenfrei: Die Zahl der erstellbaren Diagramme ist nicht begrenzt und viele Funktionen sind schon in der Basis-Funktion enthalten. Für einmalig 62 Euro gibt es die Plus-Version, die unter anderem einen Export der Mindmaps in die Formate PDF, Word, PPT, Excel, SVG und OpenOffice erlaubt. Die kostenfreie Version bietet dagegen nur einen Export zu Evernote. Und für 70 (regulär 104) Euro bekommt man die Pro-Version, die mehrere Modi anbietet und den Export zu Microsoft Project unterstützt.

Die Oberfläche von XMind sieht (zumindest auf dem Mac) altbacken aus (Foto: Screenshot)

Die Oberfläche von XMind sieht (zumindest auf dem Mac) altbacken aus (Foto: Screenshot)

Die Oberfläche von XMind ist deutlich komplizierter als MindMeister und sieht – zumindest auf dem Mac – altbacken aus. Offenbar wurde die Software noch nicht an das neue Yosemite-Design angepasst. Wem das nicht so wichtig ist, der findet in XMind ein leistungsfähiges Tool.

Eine XMind-App für iOS oder Android gibt es nicht.

Mindly: Die App für iOS und Android

Für das mobile Denken mit Mindmaps gibt es in den jeweiligen AppStores viele Apps, darunter das oben schon vorgestellte MindMeister. Eine App gefiel mir optisch besonders gut, weshalb ich sie hier vorstellen möchte: Mindly gibt es für iOS und Android zunächst kostenfrei. Dann ist die App aber – ähnlich wie MindMeister – auf maximal drei Maps begrenzt.

Für einmalig 6,99 Euro kann man die Begrenzung der Mindmaps und weitere Export-Funktionen freischalten. Kostenfrei ist der Export im Mindly-eigenen Format sowie im PDF-Format möglich. Zahlende Kunden können die Mindmaps zusätzlich auch als Text, OPML und HTML-Format exportieren bzw. in die Zwischenablage kopieren.

Mindly zeigt Mindmaps auf eine etwas andere Art an (Foto: Screenshot)

Mindly zeigt Mindmaps auf eine etwas andere Art an (Foto: Screenshot)

Auf iPhone und iPad speichert Mindly die Grafiken entweder lokal oder in der iCloud, so dass sie auf verschiedenen Geräten abrufbar sind. Ein Export im OPML-Format (das man in anderen MindMapping-Tools importieren könnte) gibt es nur in der kostenpflichtigen Version. Die Android-Version speichert die Daten auf Wunsch in der Dropbox.

Wie die finnischen Entwickler auf ihrer Website schreiben, planen sie aktuell keine Desktop-Version von Mindly.

Fazit

Mindmaps sind eine tolle Möglichkeit, Gedanken in einer Redaktionskonferenz zu sortieren und geordnet zu speichern. Bewusst habe ich in diesem Beitrag nur drei Tools vorgestellt, die unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden und preislich nicht den Rahmen sprengen.

Nutzen Sie bereits Mindmaps und wenn ja, wie sind Ihre Erfahrungen und welche Tools setzen Sie ein? Schreiben Sie einen Kommentar unter diesen Beitrag.

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10 Responses to “Drei gute Mind-Mapping-Tools für Windows, Mac, Linux, iPhone, iPad und Android”

  1. Henning Grote

    Für Mac & iOS (iPhone und iPad) kann ich auch sehr MindNode Pro empfehlen. Die Funktionen sind auf das Wesentliche reduziert, was dem mindmappen aber eher gut tut und die Maps synchronisieren sich per iCoud über alle Geräte hinweg.

    Dann gibts für Win & Mac natürlich noch den MindManager von MindJet, der inzwischen auch kolloboratives editieren wie MindMeister beherrscht – ist aber teurer und verzettelt sich ein wenig in seiner Funktionsvielfalt. Dafür arbeitet er aber auch direkt mit dem Projektmanagement Tool Merlin zusammen.

    Eine Zusammenarbeit mit Merlin und Versionen für Win & Mac bietet auch NovaMind, das auch als Mietversion erhältlich ist und ebenfalls Mindmaps online publizieren kann.

    Nicht ganz lupenreine Mindmaps – aber sehr ähnliche Funktionen bietet dann noch Scapple von literatureandlatte.com – eigentlich gedacht für Autoren (Belletristik oder Sachbuch) ergänzt es das Autorentool Scrivener vom selben Anbieter.

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  2. Benjamin Scheuer

    Habe mir vorgestern Delineato (7,99€) für den Mac gekauft, um möglichst fokussiert und schnell zu arbeiten.
    Für einen größeren Funktionsumfang fand ich Magicalmind (ebenfalls 7,99€) sehr vielversprechend.

    Mein Favorit unter Windows ist Freemind. Das Programm hat leider im Test auf dem MacBook nicht voll funktioniert.

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    • Sebastian Brinkmann

      Vielen Dank für Ihren Kommentar! Delineato sieht wirklich schick aus. Das Tool hatte ich bislang nicht gefunden. Auf meiner Todo-Liste steht noch MindNode zu Testen.

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  3. Jan Doering

    Sehr schöner Artikel! Ich arbeite auch sehr viel mit Freemind – das ist komplett kostenlos und reicht von der Funktionalität her fast komplett aus.

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  4. Katharin

    Auf meinem Android Smartphone nutze ich Simple Mind. Als App kostenlos, die Pro Version kostet etwas (unter 10 Euro) damit gibts ein paar Features.
    Die Desktopversion ist nur als Testversion für 30 Tage kostenlos, danach kostet sie rund 24 Euro einmalig. Ich erarbeite meine Mindmaps auf dem Smartphone und schicke sie als Bild umgewandelt an meine Kollegen.
    Aktuell habe ich auch Xmind auf dem Desktop zum testen. Die kostenlose Version kann ich auch nur als Bild umwandeln und versenden. Sie sieht optisch netter aus, aber die einzelnen Felder sind star angeordnet und sind nicht so verschiebbar wie bei Simple Mind.

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  5. Melanie

    SimpleMind gefällt mir bislang am besten. Leider gibt es das Programm nicht direkt als Linuxversion und Linux ist für mich einfach ein Muss. Es funktioniert aber ganz gut unter Wine.

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