digitale Tools und Themen für Journalisten

Twitter Analytics: Die bordeigene Statistik-Funktion wird immer mächtiger

Wie erfolgreich sind Sie auf Twitter? Für gewöhnlich beantwortet man die Frage mit einem Hinweis auf die eigene Follower-Zahl. Wer mit Twitter primär Besucher auf seine Website locken will, misst vielleicht noch die Anzahl der Besucher, die über Twitter kamen. Wer mehr wissen möchte, ohne in ein kostenpflichtiges Tool wie Buffer zu investieren, findet im kostenfreien Twitter Analytics ein Statistik-Tool für die eigene Erfolgskontrolle.

Im Account-Menü steht ein direkter Link auf Analytics (Foto: Screenshot)

Im Account-Menü steht ein direkter Link auf Analytics (Foto: Screenshot)

Twitter Analytics war lange Zeit nur für Anzeigenkunden von Twitter nutzbar, ist aber inzwischen für alle unter analytics.twitter.com (einloggen mit seiner Twitter-Kennung!) erreichbar. Alternativ kann man auf twitter.com auf sein Account-Logo (oben rechts) klicken und dann im Menü „Analytics“ auswählen.

Auf der Startseite zeigt Twitter Analytics zunächst die 28-Tage-Zusammenfassung: Tweets, Tweet-Impressionen (eine etwas merkwürdige Bezeichnung für die Anzahl der Twitter-User, die den Tweet gesehen haben), Profilbesuche, Erwähnungen und Follower. Diese Kennzahlen kann man jeweils für die vergangenen Monate abfragen und so zum Beispiel das Follower-Wachstum leicht analysieren.

Die Startseite von Twitter Analytics (Foto: Screenshot)

Die Startseite von Twitter Analytics (Foto: Screenshot)

Für die vergangenen Monate listet Twitter Analytics ferner den Top-Tweet, die Top-Erwähnung, den Top-Follower und den Top-Medien-Tweet auf. Letztlich reichen die Informationen aber nur für einen ersten Überblick. Spannender wird es, wenn man in der obersten Leiste auf „Tweets“ klickt. Twitter Analytics präsentiert dann für einen oben rechts einstellbaren Zeitraum (Standard: Die letzten 28 Tage) alle Tweets mit Impressionen, Interaktionen (Klick, Retweets, Antwort, Follow und Favorisieren) und Interaktionsrate. Leider lässt sich diese Statistik nicht nach den drei genannten Kennzahlen sortieren, so das man manuell herausfinden muss, welcher Tweet eine besonders hohe Interaktionsrate hatte – und letztlich ist die ja interessant, weil sie Impressionen und Interaktionen ins Verhältnis bringt. Klickt man auf einen Tweet, öffnet sich ein Fenster in dem man die Impressionen über den Zeitverlauf sehen kann. Warum Twitter Analytics hier die Möglichkeit anbietet, dem eigenen Account zu folgen bleibt mir allerdings ein Rätsel.

Warum sollte ich meinem eigenen Account folgen? (Foto: Screenshot)

Warum sollte ich meinem eigenen Account folgen? (Foto: Screenshot)

Schick gemacht sind die Grafiken auf der rechten Seite, die die Kennzahlen grafisch über den Zeitverlauf darstellen. Die Zahlen lassen sich auf Knopfdruck als CSV-Datei exportieren, um sie dann zum Beispiel mit Excel auszuwerten.

Die Tweet-Aktivitäten lassen sich leider nicht sortieren (Foto: Screenshot)

Die Tweet-Aktivitäten lassen sich leider nicht sortieren (Foto: Screenshot)

Eher sinnlos finde ich die Auswertung der Follower, die für deutsche User weniger Zahlen anbietet als in der US-Version. Für Journalisten-Tools.de erfahre ich zum Beispiel, dass 76 Prozent meiner Twitter-Follower männlich sind und 47 Prozent meiner Follower die Telekom als Mobilfunkanbieter ausgewählt haben. Ach ja, und meine User sprechen zu 90 Prozent deutsch. Toll! Spannender wäre es, meine User mit der Gesamtheit aller Twitter-User in Deutschland zu vergleichen, aber das erlaubt Twitter Analytics bis dato nicht: Die Follower-Daten kann man nur mit der Gesamtheit aller US-amerikanischen Twitter-User vergleichen – was für ein deutsches Portal sinnlos ist.

Fazit

Wer seine Tweets noch nie analysiert hat, wird mit Twitter Analytics erste Erkenntnisse gewinnen können. Spannend fand ich zu sehen, wie sich die Zahl meiner Follower wächst (gleichmäßig, rund 50 neue Follower pro Monat) und wie hoch die Interaktionsrate für einige Tweets ist (mehr als 18 Prozent habe ich nicht gefunden).

Bleibt zu hoffen, dass Twitter weiter an Analytics schraubt, denn ein Vergleich mit den US-amerikanischen Twitter-Usern ist für Betreiber eines deutschen Accounts uninteressant. Auch hätte ich gerne hier und da gesehen, wer meine Beiträge geliket oder retweetet hat.

Schreibe einen Kommentar

Einfaches HTML ist erlaubt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht angezeigt.

Abonnieren Sie weitere Kommentare zu diesem Beitrag per RSS