ScribbleLive: Das Schweizer Taschenmesser unter den Blogging-Tools
Gastautor Yannick Dillinger (Jahrgang 1983) ist seit 2014 Leiter der Digitalredaktion bei der Schwäbischen Zeitung. In dieser Funktion ist er für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der digitalen Produkte des Hauses verantwortlich. Er ist spezialisiert auf Social Media und Storytelling. Von 2012 bis 2014 war Dillinger Redakteur für Online & Social Media bei der Schwäbischen, davor drei Jahre lang Lokalredakteur. Er twittert als @ydillinger und bloggt unter www.yannickdillinger.de.
Storify, Word-Press oder doch ScribbleLive? Rund anderthalb Jahre ist es her, dass wir bei Schwäbische.de nicht mehr und nicht weniger gesucht haben als die eierlegende Wollmilchsau unter den Liveblogging-Tools. Die Suche war lang, doch sie hat sich gelohnt. Wir haben mit ScribbleLive ein zugegebenermaßen nicht ganz günstiges, dafür aber auch wirklich hilfreiches Werkzeug gefunden, das unseren Ansprüchen fast vollumfänglich entspricht.
Unsere Idealvorstellung sah und sieht in etwa so aus: Mehrere Redakteure erzählen gleichzeitig eine Geschichte. In Echtzeit. Gerne mittels einer App – iOS und Android. Mit Textfragmenten, Fotos, Videos, Umfragen und Sprachschnipseln. Auch mit Inhalten, die sie vorbereitet und den Kollegen in der Redaktion hinterlassen haben. Diese reichern den Blog an mit Tweets, Instagram-Fotos, YouTube-Videos und User-Kommentaren. Der Leser sieht zu jeder Zeit, welcher Journalist am Ticker mitwirkt. Die Geschichte erscheint in unserem Umfeld – auf der stationären Webseite, in den Apps und auf der mobilen Webseite. Sie sieht überall gut aus. Und ganz wichtig: All unsere Redakteure können das Tool nach einer kurzen Schulung bedienen.
Diese Anforderungen erfüllt ScribbleLive. Und unserer Meinung nach nur ScribbleLive. Die Bedienung des Tools ist einfach, der Support in Notfällen zuverlässig, die Darstellungsform so wie wir uns das gewünscht haben. Noch werden die Blogs nicht in unseren Apps angezeigt. Doch diesen Makel beseitigen unsere Entwickler in diesen Tagen. Auch sind noch nicht alle Redakteure in Mobile Reporting geschult. Workshops stehen allerdings kurz bevor. Der Ball liegt in unserem Feld.
Wir sammeln in Sachen Liveblogging noch immer Erfahrungen und schauen, was zielführend ist und was wir lieber sein lassen sollten. Bei unseren bisherigen Testläufen haben wir festgestellt, dass Liveblogs auf Schwäbische.de vor allem dann funktionieren, wenn Folgendes gewährleistet ist:
- eine gute Themenauswahl (klar regional ausgerichtet)
- eine gute Vorbereitung
- eine sinnvolle und abwechslungsreiche Bestückung
- eine Integration von Leser-Reaktionen
Gut gelaufen sind zum Beispiel die Blogs von einem aufsehenerregenden Prozess in Ravensburg und vom Kampf der Nendinger Ringer um die Deutsche Meisterschaft. Überregionale Leuchtturmprojekte lassen wir bleiben. Wir setzen klar auf unsere regionale Kompetenz. Die zahlreichen Leser-Reaktionen bei eben aufgezählten Beispielen geben uns dahingehend recht.
Aktuell sind wir an der detaillierten Jahresplanung 2015. Schon jetzt haben wir viele Ideen für weitere Liveblogs. Stadtfeste, Festivals, Sport-Veranstaltungen: Potenzielle Einsatzmöglichkeiten für ScribbleLive sind bereits identifiziert.
Zunehmend werden auch die Lokalkollegen mit dem Tool arbeiten. Sie sind besonders nah an den regional wertvollen Themen dran. Und das ist wichtig. Denn eines ist klar: Der Liveblog kann noch so schön aussehen, das Tool noch so viel können: Was zählt, sind gute Inhalte.
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One Response to “ScribbleLive: Das Schweizer Taschenmesser unter den Blogging-Tools”
[…] Dillinger. Online-Chef der “Schwäbischen Zeitung”, schildert hier, warum sich seine Redaktion für “Scribble Live” entschieden hat: “Die Bedienung […]