Faxe empfangen und senden – ganz ohne Faxgerät
Braucht man als Freiberufler wirklich noch ein echtes Fax-Gerät? Meine Antwort: Nein! Denn inzwischen rattert nur noch selten ein Fax durch die Leitung und dann nur, weil man eine „echte“ Unterschrift braucht, um einen Vertrag abzuschließen oder zu kündigen. Was läge da näher, das Fax-Gerät durch eine reine Software-Lösung zu ersetzen und die Vorteile (keine Hardware, Weiterleitung der Faxe ins E-Mail-Fax …) zu nutzen?
Fax-Empfang
Wer eine FritzBox von AVM benutzt, hat es leicht: Einfach eine der Rufnummern des Telefonanschlusses als Faxnummer einrichten und die E-Mail-Adresse auswählen, an die eingehende Nachrichten als PDF-Datei weitergeleitet werden sollen. Büro-Gemeinschaften können hier ein IMAP-Postfach einrichten, auf das alle Nutzer gleichzeitig Zugriff haben. Alternativ richtet man pro Person eine Fax-Rufnummer ein und hinterlegt für jede Faxnummer eine andere E-Mail-Adresse.
Wer keine FritzBox nutzt, kann sich beim VOIP-Anbieter DUS.net kostenfrei anmelden und dann für einmalig 9,90 Euro und 4,90 Euro pro Jahr eine Rufnummer in seinem Vorwahlbereich sichern, die dann zum Faxempfang genutzt wird. Je nach gewünschter Zuverlässigkeit kostet der Empfang dann nichts bzw. 3 Cent pro Seite. Beim Konkurrenten Sipgate muss man für den Fax-Empfang den Tarif Sipgate Plus für 3,90 Euro im Monat buchen, der dann aber auch gleich Rufnummern im Ortsnetz beinhaltet.
Fax-Versand
Auch hier hilft die Fritzbox: Die neueste Software-Version ermöglicht den Fax-Versand über die Web-Oberfläche: Einfach Rufnummer und Text bzw. Anhang (jpeg, png, aber leider weder Word noch PDF) auswählen und schon wird die Faxnachricht versandt. Größer Nachteil aus meiner Sicht ist die fehlenden PDF-Unterstützung, denn so könnte man aus nahezu jeder beliebigen Software unter Windows, Mac oder Linux heraus eine Faxnachricht generieren. So bliebt aktuell nur der Umweg über einen Scanner, der auf Wunsch eine JPG- oder PNG-Datei generiert.
Komfortabler als der Versand mit der Fritz-Box ist die Nutzung einer kostenfreien Windows oder Mac-Software des VOIP-Anbieters Sipgate: Einmal installiert, kann man Nachrichten aus jeder beliebigen Software heraus sofort auf den Weg schicken. Leider heißt auch hier komfortabel gleich teuer, denn Sipgate berechnet pro Fax-Versand pauschal 49 Cent plus Minutenpreise von aktuell 1,79 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz. Ein bis zwei Seiten per Fax zu verschicken ist damit leider fast so teuer wie der Versand per Post. Weiterer Nachteil: Sipgate verschickt keine E-Mail nach erfolgreichem Fax-Versand. Um den Status zu prüfen, muss man sich entweder in die Web-Oberfläche einloggen oder die Fax-Software starten. Neben dem hohen Preis pro Fax ein weiteres Ärgernis, weshalb ich nach einer Alternative gesucht habe.
Deutlich günstiger, aber leider etwas umständlicher ist der Versand über den VOIP-Anbieter DUS.net: Der Versand erfolgt hier entweder über die Web-Oberfläche oder durch Weiterleiten einer Datei per E-Mail mit kryptischer Betreffzeile (die unter anderem die DUS.net-Kennung beinhaltet). Dafür kosten Fax-Nachrichten innerhalb Deutschlands nur 15 Cent pro Seite. Per E-Mail informiert DUS.net zumal über die erfolgreiche Zustellung der Faxnachricht. Ich nutze DUS.net seit Monaten für den Versand von Fax-Nachrichten und bin sehr zufrieden.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Fax-Empfang und Versand ohne echtes Fax-Gerät? Haben Sie Erfahrungen mit einem der genannten Anbieter gemacht oder nutzen Sie eine gänzlich andere Lösung? Bitte nutzen Sie die Kommentar-Funktion, um Ihre Erfahrungen und Tipps zu ergänzen.
One Response to “Faxe empfangen und senden – ganz ohne Faxgerät”
Eine Alternative für den reinen Faxempfang ist auch der Anbieter http://www.easybell.de. Dort gibt es eine Faxnummer mit der Weiterleitung auf eine E-Mailadresse im ersten Jahr gratis und anschließend für 0,79 Euro pro Monat. Der Faxversand kann über die VOIP-Tarife realisiert werden. Es gibt einen Einstiegstarif ohne monatliche Grundgebühr oder Mindestumsatz. Ich selbst habe das Angebot noch nicht ausprobiert, da ich meine Faxe über sipgate.de empfange und versende, was bisher immer problemlos funktioniert hat.