digitale Tools und Themen für Journalisten

Zurück in die Web-Vergangenheit – mit der Wayback Machine

Webseiten ändern sich heute rasant – und das Internet vergisst nicht. Denn die „Wayback Machine“ des gemeinnützigen Internet Archive speichert seit 1996 regelmäßig sogenannte „Snapshots“ von Webseiten. Im kostenlos zugänglichen Archiv sind nun fast 400 Milliarden Webseiten zu finden. Journalisten können mit der „Wayback Machine“ recherchieren, wie sich diese Webseiten verändert haben oder nach Inhalte suchen, die nicht mehr online sind.

So funktioniert das Tool: Die gesuchte Webadresse in die „Wayback Machine“ eingeben und „Browse History“ klicken. Es erscheint eine Kalenderansicht mit Jahren und Monaten seit 1996. Tage mit „Snapshots“ der gesuchten Webseite sind blau markiert und können angeklickt werden, um die alte Version zu öffnen.

Von vielen Websites werden mehrere Versionen gesichert. (Foto: Screenshot)

Von vielen Websites werden mehrere Versionen gesichert. (Foto: Screenshot)

Der erste Snapshot für Journalisten-Tools.de findet sich am 17. Dezember 2013. Seitdem hat die „Wayback Machine“ insgesamt 54 Snapshots für diese Webseite gespeichert. Übrigens sind die meisten archivierten Versionen auch voll funktionsfähig, so dass vorhandene Links geklickt werden können.

Somit ist die „Wayback Machine“ ein nützliches Tool für Journalisten, um Webseiten zu prüfen und alte Versionen zu finden, obwohl sich leider nicht beeinflussen lässt, wann ein Snapshot gespeichert wird. Für Webseiten, die sich oft ändern und stark besucht sind, existieren durchaus mehrere Snapshots pro Tag – siehe spiegel.de, das fast stündlich archiviert wird.

Auch hilfreich ist die „Wayback Machine“, um alte – eventuell gelöschte – Inhalte zu finden, sollte die Webseite keine eigene Suche oder kein eigenes Archiv haben. Oder man kann mit der „Wayback Machine“ auf Zeitreise gehen und Webseiten über die Jahre verfolgen: Am 2. Dezember 1998 findet sich die früheste Startseite von Google.com. Und twitter.com wurde vor 2006 schon anderweitig genutzt – ehe Twitter offiziell mit dieser Webseite startete. Und: Sollte noch eine Webseite in der „Wayback Machine“ fehlen, kann man diese mit der Option „Save Page now“ auf der Startseite selbst eintragen.

Auch Google und Bing speichern ältere Versionen einer Website - im Cache (Foto: Screenshot)

Auch Google und Bing speichern ältere Versionen einer Website – im Cache (Foto: Screenshot)

Noch ein Tipp: Auch Google und Bing haben fast immer eine ältere Version einer Webseite im Zwischenspeicher – im Cache. Um die Funktion aufzurufen, klickt man in den Suchergebnissen auf das kleine Dreieck am Ende der grün angezeigten Webadresse, dann erscheint die Option „im Cache“. Bei der Cache-Version einer Webseite zeigen Google und Bing oben einen entsprechenden Hinweis an und nennen Datum und Uhrzeit der gespeicherten Version, die immer wieder überschrieben und nicht – wie in der „Wayback Machine“ – archiviert wird.

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2 Responses to “Zurück in die Web-Vergangenheit – mit der Wayback Machine”

  1. Christian

    Ein schöner Artikel zurück in die Vergangenheit, gefällt mir sehr.
    Die WaybackMachine finde ich klasse, man kann damit so manche Arbeit von sich selbst oder den Kollegen im Web ausfindig machen oder einfach wie im Beitrag, die Entwicklung der heutigen Big Players beobachten.

    Beste Grüße
    Christian

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  2. Christoph

    Die Wayback Machine ist vor deutschen Gerichten auch schon öfter als Beweismittel in Gerichtsverfahren anerkannt worden. Einer hat behauptet, dass er sowas niemals auf seiner Webseite versprochen hat. Und dann kann man es dort nachweisen. Was noch fehlt ist eine Volltextsuche für die Inhalte der Wayback Machine. Das sind schon irre Mengen, die dort gespeichert liegen. Ich hoffe, dass das noch ewig so weitergeht.

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