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So sichern Sie Ihr Windows-Notebook in die Amazon-Cloud (S3 / Glacier)

Die Datensicherung eines Notebooks ist unpraktischer als bei einem stationären PC, an den man einfach ständig eine externe Festplatte anschließen kann. Und wenn man beides in einer Tasche transportiert, wird im Ernstfall eben auch beides auf einmal geklaut: Original und Backup. Besser ist es daher, seine Daten gleich in die Cloud zu sichern. Wie das geht, was es kostet und welche Nachteile diese Art der Datensicherung hat, erklärt dieser Beitrag.

© ra2 studio - Fotolia.com

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Amazon kennt jeder als größten Online-Shop der Welt. Nur Eingeweihte wissen aber, dass Amazon seine Server auch an Dritte vermietet, damit sie darauf Daten speichern oder Online-Dienste betreiben. Referenzkunden sind zum Beispiel Netflix, Dropbox und Wunderlist. Aber auch Privatkunden können sehr einfach bei Amazon Speicherplatz mieten und zahlen dafür gerade mal 3 US-Cent pro GByte und Monat. Wer also 100 GByte an Daten bei Amazon S3 (S3 = Simple Storage System) speichert, zahlt dafür gut 2 Euro im Monat bzw. 24 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Die Telekom-Tochter Strato verlangt für 100 GByte Speicherplatz 8,90 Euro im Monat, wenn man sich für sechs Monate bindet. Amazon berechnet zudem nur den wirklich verbrauchten Speicherplatz während Strato HiDrive nur in bestimmten Größenpaketen gebucht werden kann.

Und weil Amazon die Daten nicht nur auf einer Festplatte speichert, sind ihre Daten dort sicherer als auf einer externen Festplatte. Konkret verspricht Amazon, dass bei der Speicherung von 10.000 Dateien alle 10 Millionen Jahre eine Datei verloren gehen kann. Die Daten werden wahlweise in Irland, den USA oder Asien bzw. Südamerika gespeichert. Für Europäer ist Irland der nächste Standort.

Einfache Datensicherung mit CloudBackup

Anders als bei Dropbox oder Google Drive bietet Amazon keine eigene Software, um die eigenen Daten in die Cloud zu sichern. In diese Lücke springt CloudBackup. Die Software kostet für einen Rechner einmalig 30 US-Dollar (umgerechnet 21 Euro). Eine Testversion, deren Nutzung auf 14 Tage begrenzt ist, gibt es kostenfrei zum Download.

Im ersten Schritt muss man sich bei Amazon Web Services (kurz AWS) anmelden und eine Kreditkarte angeben. Neukunden bekommen 5 GByte im ersten Jahr kostenfrei. Wer schon beim gleichnamigen Online-Shop Kunde ist, kann die Zugangsdaten auch für AWS verwenden. Die Zugangskennung gibt man nun in CloudBackup an und wählt die zu sichernden Ordner aus. Es empfiehlt sich, Dokumente und Bilder und eventuell das E-Mail-Postfach zu sichern.

Augenblicklich beginnt die erste Datensicherung, die je nach Datenmenge und Internet-Verbindung viele Stunden oder gar Tage dauern kann. Das ist zweifelsohne der größte Nachteil der Datensicherung bei Amazon.

Ist die erste Datensicherung geschafft, kopiert CloudBackup automatisch alle neuen bzw. geänderten Dateien in das Amazon-Rechenzentrum in Irland.

Und wenn doch mal der Ernstfall eintritt, kann man einzelne Dateien oder alles zurückspielen. Für das Zurückspielen – was bei einem Backup eigentlich nur selten passiert – kassiert Amazon 12 US-Cent pro GByte. Wer also 100 GByte zurückspielen muss, zahlt 12 US-Dollar, umgerechnet rund 8 Euro. Wer häufiger größere Datenmengen aus dem Backup zurückspielt, sollte deshalb parallel weiterhin Daten auf einer externen Festplatte sichern. Auch das unterstützt CloudBackup, denn man kann auch Daten in einen lokalen Ordner oder auf eine externe Festplatte sichern.

Wer statt eines Windows-Rechners einen Mac benutzt, dem möchte ich für Amazon-S3-Datensicherungen das Programm Arq ans Herz legen. Lesen Sie dazu den entsprechenden Test-Bericht.

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