digitale Tools und Themen für Journalisten

„Serie Bloggen“: So pflegen und sichern Sie Ihre Website in drei Schritten

Es ist wie mit den eigenen vier Wänden: Wer eine eigene Website betreibt, sollte regelmäßig Zeit in die Pflege investieren. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die anstehenden Aufgaben. Und wer lieber eine „Putzfrau“ beschäftigt, bekommt von mir zwei Tipps.

1. Updates

Internet-Seiten sind immer ein Ziel von Hackern, die es entweder auf den Speicherplatz oder die Daten abgesehen haben. Deshalb ist es extrem wichtig, regelmäßig Updates für die Website-Software und die installierten Erweiterungen einzuspielen.

Das geht zum Beispiel bei WordPress fast auf Knopfdruck, weil das Redaktionssystem automatisch prüft, ob Updates verfügbar sind und diese dann installiert. Bei der Gelegenheit sollte man auch immer mal einen Blick auf die installierten Plugins werfen um alles abzuschalten, was nicht dringend gebraucht wird. Denn während der WordPress-Kern von mehreren Entwicklern betreut wird (was die Zahl der Fehler reduziert), stehen hinter vielen Plugins nur Einzelpersonen, die nicht selten in ihrer Freizeit entwickeln.

Ich empfehle, mindestens einmal pro Woche zu schauen, ob es Updates gibt und diese umgehend zu installieren. Wer mehrere Websites betreibt, muss diese Arbeit leider auf allen Seiten einzeln durchführen.

2. Backups

Wer mal eben ein Update seiner Website einspielt, erlebt schon mal ein böses Wunder und ist dann stunden- oder gar tagelang damit beschäftigt, die Website zu reparieren. Besser ist, man hat ein aktuelles Backup der kompletten Website und kann so einzelne Dateien oder das ganze Angebot schnell wieder reparieren. Idealerweise erstellt man automatisch ein tägliches Backup. So ist sichergestellt, dass die Datensicherung nicht im Alltagsstress vergessen oder immer wieder verschoben wird.

Stratos Online-Festplatte HiDrive eignet sich wunderbar für Backups (Foto: Strato)

Stratos Online-Festplatte HiDrive eignet sich wunderbar für Backups (Foto: Strato)

Zwei Dinge müssen gesichert werden: Die Daten auf dem Server (also hochgeladene Bilder und das Redaktionssystem selbst) und die Datenbank des Servers, in der das Redaktionssystem die Texte speichert. Wer WordPress benutzt, hat es leicht, denn es gibt mit BackupWPub ein sehr leistungsfähiges – und doch kostenfreies – Plugin der deutschen Inpsyde GmbH. Das Programm sichert Datenbank und Dateien auf Wunsch zum Beispiel im eigenen Dropbox- oder Google-Drive-Account bzw. schickt die Daten automatisch per E-Mails ins eigene Postfach. So lagern die Datensicherungen nicht auf dem selben Server wie die zu sichernden Daten. Ich persönlich sichere meine Websites jede Nacht in einen HiDrive-Account bei Strato.

Auf die automatischen Backups des Hosting-Anbieters – die in der Werbung gerne angepriesen werden – sollte man sich nicht verlassen, denn häufig werden die Daten zwar täglich gesichert – aber der Anbieter schützt sich damit nur vor Ausfällen der eigenen Technik. Einzelne Dateien oder Verzeichnisse werden im Ernstfall nicht zurückgespielt. 

3. Monitoring

Natürlich wird Ihr Hosting-Anbieter Ihnen versichern, dass ihre Website immer erreichbar ist. Aus inzwischen 14 Jahren Erfahrung beim Thema Web-Hosting kann ich sagen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Mit kostengünstigen Tools wie Serverstate.de (eigener Beitrag hier) lässt sich die Erreichbarkeit und die Ladezeit der eigenen Website kostengünstig überwachen. Für schlappe 86 Cent pro Monat – bezahlbar per Vorkasse – wird die eigene Website rund um die Uhr alle fünf Minuten abgerufen und man wird per E-Mail oder SMS (die kosten extra!) über Ausfälle oder zu lange Ladezeiten informiert.

Und gibt es mal Probleme, sind diese Statistiken Gold wert, wenn man den Support des Hosting-Anbieters kontaktiert.

Einen weiteren Punkt sollte man stets im Blick behalten: Wer in seinen Beiträgen auf andere Websites verlinkt, sollte regelmäßig prüfen, ob die Links noch funktionieren. Denn kaputte Links sind ärgerlich für den User – und für Google ein Indiz dafür, dass die Website nicht gut gepflegt wird. Für Windows und Mac gibt es mit Xenu und Integrity kostenfreie Programme, die auf Knopfdruck einmal über die eigene Website surfen und alle kaputten Links (interne wie externe) melden. Wer WordPress benutzt, dem sei das kostenfreie Plugin Broken Link Checker empfohlen, das diese Prüfung regelmäßig im Hintergrund durchführt und Fehler per E-Mail meldet.

Professionelles House Keeping

Wer auf all diese Arbeiten keine Lust hat, der sollte sich dieses Angebot von 1&1 genauer anschauen: Die United-Internet-Tochter übernimmt auf Wunsch die Installation und Betreuung von WordPress und anderen Systemen und hat eine speziell geschulte Hotline. Alternativ kann man die WordPress-Wartung bei Perun.net beauftragen, die dafür 65 Euro im Monat berechnen.

Schreibe einen Kommentar

Einfaches HTML ist erlaubt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht angezeigt.

Abonnieren Sie weitere Kommentare zu diesem Beitrag per RSS